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Presse vs. rituelle Gewalt

Im Buch 17 wandle ich beim Thema der rituellen Gewalt zwischen Fiktion und Realität. Hätte ich mir ausdenken können was derzeit in der Fachwelt geschieht, so hätte ich dies definitiv als Fiktion gestaltet. Doch leider ist dem nicht so.

Ich habe hier ja bereits einige Artikel zusammengetragen, welche aufzeigen, dass die sogenannte „false memory Bewegung“ einer Verschwörungstheorie gleicht. Sie beruht auf dem Argument, dass die Erzählungen von Erinnerungen an traumatische Ereignisse von Patienten auf falschen Erinnerungen beruhen – welche eventuell gar vom Therapeuten eingeredet wurden. Es gibt Anzeichen dafür, dass die False Memory Diagnose von einem Mathematiker geschaffen wurde, um sich selbst vom Vorwurf des sexuellen Missbrauchs zu entlasten. Noch heute touren Anhänger dieser Bewegung durch Land um unter dem Branding „Satanic Panic“ die Glaubwürdigkeit mutmaßlicher Opfer und praktizierender Therapeuten und Experten anzugreifen, ohne jedoch in direkten Austausch mit diesen zu treten. Vereine protestieren gegen diese Veranstaltungen regelmäßig – wie z.B. Wildwasser e.V. mit einem öffentlichen Brief, welchen ich unten anhänge.

Derzeitiger Höhepunkt ist ein Untersuchungsbericht der Firma Lexperience aus Zürich, welche die Vorwürfe zur Fehlbehandlung von Patienten in Schweizer Kliniken untersuchte. Das Gutachten hänge ich hier an.

Beachtlich finde ich dabei, dass in diesem Untersuchungsbericht:

  • die Namen der betreffenden behandelnden Ärzte / geschwärzt wurden, wohingegen Therapeuten, welche öffentlich Therapiekonzepte für betroffene Opfer entwickeln, namentlich angegriffen werden (z.B. Frau Fliß)
  • die getätigten Aussagen im Gutachten keine belastbaren Tatsachenbehauptungen sind, welche juristisch aufgearbeitet und angefochten werden könnten, sondern Bewertungen darstellen, welche unter das Recht der freien Meinungsäußerung fallen.

Trotzdem sorgte dieses Gutachten für so viel mediale Aufmerksamkeit, dass in Deutschland der Münchner Fachtag zu organisierter sexualisierter und ritueller Gewalt abgesagt wurde. Begründung:

Diese Medienberichte haben keinen direkten Bezug zu unserer Veranstaltung, aber möglicherweise negative Auswirkungen auf Beteiligte, weil sie auch fachliche Verzerrungen enthalten und zum Teil falsche (ideologische) Zusammenhänge herstellen. Leider haben diese Entwicklungen dazu geführt, dass wir uns als Organisationsteam derzeit nicht inr Lage sehen, einen sicheren Raum für einen offenen und fachlich produktiven Austausch zwischen allen Beteiligten zu gewährleisten.

https://www.thzm.de/fachtag/

Auch die DeGPT – die deutschsprachige Gesellschaft für Psycho-Traumatologie sagt kurzfristig den Beitrag von Frau Fliß auf ihrer Jahrestagung ab. Ihre öffentliche Stellungnahme zu dieser Absage ist unten verlinkt, und wie man sehen kann, wäre meine Frau gemeinsam mit Frau Fliß aufgetreten. Ich selbst habe den Vortrag durch Recherchen im Darknet unterstützt und die dort gefundenen Fälle zur Anzeige gebracht.

Auch Betroffene laufen gegen diese Entwicklung öffentlich Sturm. Ich verlinke einige dazu unten in den Quellen.

Mit anderen Worten: Allein auf Grundlage medialen Drucks wird den mutmaßlichen Opfern und deren Helfern eine öffentliche Bühne verwehrt und somit effektiv ein Maulkorb verpasst. Um es mit den Worten von {X} zu sagen: Selten war eine Differenz zwischen sichtbarer und diktierter Realität so greifbar.

Quellen:

Untersuchungsbericht:

Reaktion Claudia Fliß:

Offener Brief Wildwasser: